Montag, 14. Juli 2008

Retro-Review: "Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2"


Kritik enthält leichte Spoiler!

Fluch der Karibik ist Kult! Dagegen sagt niemand etwas. Was Disney hier erschaffen hat ist ein Film für die Ewigkeit: Mit grandiosen Schauspielern, einem guten Regisseur und guten Technischen Sachen wurde Fluch der Karibik zum Film des Jahrhunderts über den jeder spricht. Mit einem gesamten Einspiel von 654, 7 Mio. $, 5 Oscar Nominierungen und zahlreichen DVD-Verkäufen wurde Fluch der Karibik zu einem Klassiker der Filmgeschichte. Disney, die sich auf einen gewaltigen Flop gefasst machten, wussten eins: Eine Fortsetzung musste her. Schon als man merkte das Fluch der Karibik ein absoluter Publikumsmagnet war, entschied man sich den Titel von Pirates of the Caribbean in Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl umzuändern, was den Film sequelfreudiger machte. Immer mehr Kritiker und Zuschauer lobten den Film interessierte sich nun auch Walt Disney Pictures für einen zweiten Teil: Produzent Jerry Bruckheimer, Hauptdarsteller Johnny Depp und die Drehbuchautoren Ted Elliot und Terry Rossio waren schon an Bord. Später kamen dann auch Orlando Bloom und Keira Knightley wieder zum Cast. Regisseur Gore Verbinski, der einem Sequel erst mit gemischten Gefühlen gegenüberstand, kam dann auch noch dazu. Doch schon in der Pre-Production gab es Probleme: In weniger als 4 Monaten mussten alle Nebendarsteller gecastet werden, alle Drehplätze gefunden und ein riesiger Wassertank für Schiffe gebaut werden. Requisiten mussten gebaut werden. Im Oktober 2004 gab es immer noch kein Skript für die beiden Filme, die jetzt „Back-to-Back“ gedreht werden sollten. Erst einen Monat später, hatte man die vorläufigen Drehbücher, die Drehbuchautoren fühlten sich durch den Zeitdruck ungerecht behandelt: Gore Verbinski war mit ihrer Arbeit unzufrieden. Es gab immer mehr Probleme: Disney wollte den Dreh stoppen da das Budget explodierte und die Filme einfach zu teuer wurden. Erst nach großen Einschränkungen und Drehplanänderungen gab das Studio wieder grünes Licht. Es kam zum Dreh und das Budget musste wieder erhöht werden da die Bezahlung der Effekte und Wetterprobleme kamen.

Zur Kritik:

Pirates oft he Caribbean – Fluch der Karibik 2, ist ein aufwendig gemachter und absolut sehenswerter Blockbuster, der leider kaum an den ersten Teil herankommt.

Elizabeth Swann und Will Turner (Keiry Knightley und Orlando Bloom) werden am Tage ihrer Hochzeit festgenommen und von Lord Cuttler Beckett (Tom Hollander), Chef der East-India-Trading-Company, zum Tode verurteilt, da sie Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) geholfen haben. Um sich und Elizabeth befreien zu können geht Will einen Handel mit Beckett ein, ihr Leben gegen den mysteriösen Kompass von Jack. Jack weiß davon noch Garnichts, denn der hat andere Probleme: Davy Jones (Bill Nighy), der Captain der Flying Dutchman, hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Jack und seine Crew flieht vor Jones erst auf eine Insel, auf der Jack fast von Kannibalen gegessen wird, dort treffen alle auf Will, später suchen sie dann bei Tia Dalma (Naomie Harris) Hilfe, die ihnen die Geschichte Jones´ erzählt: Und später sind schon alle auf der Jagd nach der geheimnisumwitterten Truhe des Todes.

Fluch der Karibik war 2003 wieder etwas ganz neues, das Piratengenre das schon längst tot war wurde wiederbelebt und das, wie schon gesagt, mit großem Erfolg. Der zweite Teil sollte die gleiche Exotik, den gleichen Stil bieten: Nur noch größer und besser. Das hat leider nicht so hingehauen, der Film war vielleicht größer, aber besser auf keinen Fall. Trotzdem bietet Fluch der Karibik 2 einiges gutes:

Als erstes wieder die Schauspieler, mit Abstand zu allen anderen Akteuren spielt Johnny Depp, Captain Jack Sparrow wieder ausgezeichnet. Die

Rolle wirkt nie ausgelutscht oder langweilig und man wird von der Figur immer wieder überrascht. Eine geniale Rolle, die niemand besser hätte spielen können. Auch Orlando Bloom spielt wieder gut und seine Rolle ist diesmal auch interessanter und wilder als in Fluch der Karibik. Das gleiche kann man auch über Keira Knightley sagen, die dieses mal auch mehr zu kämpfen hat, die Elizabeth ist weit von der aus dem ersten Teil entfernt und Keira spielt die Rolle echt gut. Positiv haben auch mal wieder Lee Arenberg und Mackenzie Crook rausgestochen, die mit Pintel und Ragetti wieder für gute Laune sorgen und die Rollen der Vollidioten genial spielen: Neben Jack Sparrow ein absolutes Highlight der Reihe, ohne die ich mir die Filme gar nicht mehr vorstellen kann ("Ich hab gehört das es Krake heißt!" - "Mit hinten ohne N?" ) . Ein weiteres Lob meinerseits geht an Bill Nighy der die Figur des Davy Jones absolut überzeugend spielt und trotz Computergeneriertem Gesicht die Mimik und Gestik von Davy Jones realistisch macht.

Im ersten Teil wurde eher weniger mit visuellen Effekten gearbeitet, im zweiten dagegen mehr. Doch das ist kein negativer Aspekt, denn die Spezialeffekte sind so unglaublich animiert und so überzeugend wie in noch keinem anderen Film. Selbst professionelle Filmkritiker meinten dass, das Tintenfischgesicht von Davy Jones Make-Up und Maske sei. Man merkt in keinem Moment das Davy Jones und seine Crew aus dem Rechner stammen. Für mich ist Davy Jones besser gemacht und wirkt realer als Gollum. Überzeugendere Effekte findet man nirgends. Die Crew ist absolut perfekt animiert und wirkt nie unecht. Die spektakulärste Kreatur ist aber der Kraken. Hier klappt einem echt der Mund auf: Der Kraken ist einfach nur atemberaubend und man denkt echt das er echt sei, man kann es einfach nicht glauben das hier alles nur animiert ist. Doch auch eher kleinere Effekte wissen zu überzeugen: Wusstet ihr das die Black Pearl, die am Strand der Pelegostosinsel rumliegt auch nur animiert ist, einfach nur der Wahnsinn! Glaubhaftere Effekte als bei Fluch der Karibik 2 und 3 gibt es sonst nirgends! ILM hat eine Arbeit für die Geschichte abgelegt! Der Oscar ist hier absolut verdient.

Doch nicht nur die unechten Dinge überzeugen. Die Sets sind mal wieder toll gewählt und integrieren sich perfekt in den Film, die Sets sind grandios, vor allem die Insel der Kannibale, der Bayou-Fluss, der stark an die eigentliche Attraktion erinnert und Tortuga haben es mir angetan.

Auch die Musik überzeugt und übertrifft locker den Soundtrack des ersten Teils.

Doch kommen wir zu den Kritikpunkten: Man kann die komplizierte Story auch als Pluspunkt sehen, da es sich gut vom Trend der dummen Blockbuster entgegensetzt, aber nach mehrmaligem schauen wird die Story langweilig es gibt viele Logiklöcher und bestimmte Szenen ziehen sich einfach wie Kaugummi. Es herrscht Flaute könnte man sagen und man fängt an auf die Uhr zu schauen und sich zu fragen: „Wann geht’s den wieder los?“

Fazit: Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 ist perfekt gemachtes Kino mit nie zuvor gesehenen visuellen Effekten, guten Schauspielern, guter Action, tollen Sets und Schauplätzen, einer grandiosen Piratenatmosphäre und leider einer viel zu komplizierten Story und Logiklöchern. Trotzdem ist Fluch der Karibik 2 gutes Popcornkino das sich sehen lassen kann.

7,5/10

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