Sonntag, 24. August 2008

"The Dark Knight", ein Film, eine Review und drei Teile - "Warum denn so ernst" und "manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen!"


Die Kritik enthält Spoiler, wer den Film noch nicht gesehen hat sollte nicht weiterlesen.

"Warum denn so ernst?!"

Wow, was für ein Film. Der beste Film aller Zeiten ist The Dark Knight mit Sicherheit nicht, genial ist er trotzdem. The Dark Knight ist ein Monstrum von Film. Der aus England stammende Regisseur Christopher Nolan hat mit seinem 150 Minuten Epos ein so komplexes und tiefgründiges Werk geschaffen, bei der man mit einer einzigen Kritik unmöglich alles besprechen kann. Alles ist bis ins letzte Detail durchdacht. The Dark Knight ist keine klassische Comicverflimung mehr, er ist um einiges erwachsener. The Dark Knight ist einer der besten Filme der letzten Jahre, der trotz seines Anspruchs und seiner Komplexität wunderbar unterhält.

Schon in Christopher Nolans erstem Film The Following tauchte ein Batmansymbol auf. Nolans Filme sind anspruchsvolle Kinounterhaltung mit einigen beeindruckenden Storywendungen und manchmal mit einer revolutionären Chronologie. Nolan rief 2005 mit Batman Begins das Batman-Franchise wieder aus dem Grab, welches sich vorher mit dem grausigen und widerlich-bunten Batman & Robin selbst vergrub. Mit Batman Begins kreierte Nolan einen völlig neuen Batman-Charakter. Der Film zeigt den Werdegang von Bruce Wayne zum düsteren Retter der Stadt Gotham. Batman Begins überzeugte durch seine Dramatik und seine Tiefe, die ihn von all den anderen Comicverfilmungen abhebt.

The Dark Knight ist eine konsequente Weiterführung von Batman Begins, der aber mit einer ganz anderen Art herüberkommt. Batman Begins war die Vorspeise, The Dark Knight ist das Hauptgericht und das Dessert, um es ungefähr so wie Sir Donnerbold auszudrücken. The Dark Knight hat einen völlig anderen Erzählstil und selbst einen ganz anderen Ton (und Farbton). Dominierten in Batman Begins noch Braun-und Orangetöne, welche dem Film die typische Batman-Comic-Ästhetik gaben , ist The Dark Knight in dunklen und kühlen Blautönen gehalten. Hier muss amn nur die Poster und die Eröffnungsszenen vergleichen. In Batman Begins waren es tausende von Fledermäusen die vor einem rot/orangen Hintergrund flatterten in The Dark Knight ist es eine nur in blau gehaltene Explosion.


Durch die Blautöne verleihen Nolan und sein Kameramann Wally Pfister eine völlig andere Wirkung. Ob Gotham oder Hong Kong, die Städte wirken düster und bedrückend. Bei den Szenen die am tag spielen wurde größtenteils auf solche Farbfilter verzichtet, dies gibt dem Film seine beängstigend-realistische Wirkung. das alles führt nur leider dazu das Gotham City eine ziemlich austauschbare Stadt geworden ist (Was natürlich beabsichtigt war). ich wünsche mir kein "Burton-Gotham", aber ein bisschen mehr Comic hätte ich mir schon gewünscht.

"Manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen!"

Hier kriegen wir den Joker zu Gesicht. Der "beängstigen-allgegenwärtige" Psychopath und sein Einbruch in eine Mafia-Bank markieren den furiosen und adrenalingeladenen Beginn des Films. Wenn man am Anfang der Szene den Sinn des ganzen für den restlichen Film nicht versteht, ist das wohl beabsichtigt. Erst schritt für Schritt entfaltet sich die ganze Genialität des Jokers, der alles bis ins allerletzte Detail geplant hat und die Auswirkungen sich durch den ganzen Film ziehen. Der sinn dieser Szene wird einem erst später klar. Zum anderen stellt man uns hier den Joker vor. Wir lernen seine Art kennen, wie er all seine Bandenkollegen gegeneinander ausspielt. Der Joker ist zwar wahnsinnig, doch hinter seiner gruselig geschminkten Fratze befindet sich ein Genie mit viel Hang zur Theatralik, der aus einem kleinen Überfall einen grandios geplanten Schachzug macht. Die Momente und Auftritte des Jokers sind einfach nur genial. Als der Joker einfach bei einer Versammlung der Gothamer Unterwelt auftaucht, wird sein Plan offenbart. Genau diese Szene ist die beste Szene des Films und zusammen mit der grandios gefilmten Verhöszene ein Highlight des Kinojahres 2008. Hier merkt man mit wie viel Hingebung der verstorbene Heath Ledger das psychopathische Wesen des Jokers auf Leinwand bannen wollte. Alles ist fein abgestimmt, von der Mimik und Gestik, seinem komischen Geschmatze, seiner überdrehten Stimme, seiner versifften Schminke und seiner abgewrackten und bunten Kleidung. Der Joker ist so viel Gleichzeitig, er ist der psychopathischer Mörder, man kann aber auch über ihn lachen ("Und ich dachte meine Witze wären schlecht"). Außerdem hat er einen sehr eigenwilligen Humor ("Und jetzt lassen wir den Bleistift verschwinden"), der ihn faszinierender und abstoßender zugleich macht.


Teil 2 kommt...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr schöne Kritik!