Sonntag, 22. März 2009

Pirates of the Caribbean - Vom New Orleans Square nach Hollywood Teil 1

So - ye comes seeking adventure ans salyt old pirates aye? Sure, ye´ve come to the proper place. But keep a weather eye open, mates, and hold on tight ... with both hands if you please...

Mit diesen Worten, gesprochen von einem Totenkopf, beginnt eine der erfolgreichsten, beliebtesten und populärsten Disneyland-Attraktionen aller zeiten: Pirates of the Caribbean. Die sogenannte Dark Ride hat im jahr ca... Besucher und wird nicht nur von Disneyland-fans verehrt. Pirates of the Caribbean vereint alles was den Zauber von Disney ausmacht. Doch wie entstand die Attraktion, was ist ihre Geschichte und wie wurde sie letztendlich zu einer der erfolgreichsten Filmtrilogien überhaupt, die jetzt schon,von der Beliebtheit, den Fans und dem Kult darum, beinah in einer Liga mit Star Wars spielt. Das erfahrt ihr im nun folgenden, zweiteiligen Special zur Attraktion:

Pirates of the Caribbean - Vom New Orleans Square nach Hollywood
Teil 1

Die Geschichte von Pirates of the Caribbean beginnt lange vor der Eröffnung des Parks: Im Jahre 1952 gründete Walt Disney WED Enterprises (WED für Walter Elias Disney, 1986 in walt Disney Imagineering umgenannt) um seinen Traum von einem eigenen Vergnügunspark wahr zu machen. "Wir waren immer am erkunden und experimentieren" so Disney über WED, "Wir nannten es Imagineering, die Mischung aus kreativen Träumen und technischem Wissen" . Erste Mitarbeiter bei WED waren Ken Anderson, regisseur von einigen sogenannten Silly Symphonies, sowie Produktionsdesigner Harper Goff, der schon für die Ausstattung von Filmen wie Captain Blood oder Casablanca verantwortlich war. Im Laufe der nächsten zwei Jahre kamen noch mehr Mitarbeiter, auch von anderen Stduis dazu. Walt sah den Park als einzigartige Möglichkeit Geschichten, anstatt in zwei, in drei Dimensionen zu erzählen. Alle ersten Mitarbeiter von WED kamen aus dem Filmgeschäft und so übertrugen sie die Kunst des Filmemachens auf das entwickeln und bauen eines Thememparks. Walt entwickelte die Attraktionen mit einem Anfang und einem Ende wie er es zuvor bei Cartoons getan hatte: Eine neue Kunstform war geboren.

In den ersten sieben Wochen strömten mehr als eine Million Menschen in das neu eröffnete Disneyland: Es kamen 30% mehr als man überhaupt erwartet hatte. Der Eröffnungstag wird heute Black Sunday gennant: Viele der komplexen systeme hinter den Attraktionen brachen zusammen, wegen einem Gasleck musste das Fantasyland für den Rest des Tages geschlossen werden. Die Menge an Leuten überforderten das Dampfschiff Mark Twain bei der Rundfahrt Rivers of the Far West, außerdem ging das Essen und die Getränke bald zur Neige. Doch das wichtigste war: Der Park hatte es vom 400 m² großen Mickey Mouse-Park in das 64.000 m² große Disneyland geschafft.

In den 50ern plante man die ersten Erweiterungen des Magic Kingdoms. Disney hatte den ewigen Wunsch den Park immer zu erweitern und den Gästen ein neues Erlebnis zu bieten. Der Imgaineer-Legende John Hench sagte 1984: "Es sollte ein neues Erlebnis sein, aber trotzdem in Harmonie mit den anderen stehen, die noch da sind" . 1959 verkündete Disney die größten drei Projekte im Osten des Parks: Eine Achterbahn in einer Matterhron-Umgebung, eine Reise mit einem U-Boot und das Disneyland Railway System, dass einen vom einen Themengebiet ins nächste bringt. Kurze zeit später hatte man eine neue Idee für ein neues Gebiet im Frontierland: Dort gab es eine große freie Stelle, die sich Magnolia Park nannte, hier hatte man schattige Bäume, Parkbänke und Plätze für Bands. Magnolia Park war als ruhiger Übergang zwischen dem Adventureland und dem Frontierland. Walt nutze nun dieses Fleckchen und den Flussufer um seine Erweiterung einen Platz zu verschaffen.

Walt wollte hier etwas aufbauen, dass an das französische Zeitalter in New Orleans erinnerte: Mit Geschäften, "Essen unter den Sternen", spielenden Bands. Auß
erdem sollte ein Strand mit einem Piratenschiff aufgebaut werden, das mit Schätzen und Gold gefüllt war. Die Idee des New Orleans Square war geboren. Die richtigen Planungen des New Orleans Square begannen schon 1957. 1958 erschien dann die erste Zeichnung des New Orleans Square auf dem Parkplan. Hier konnte man schon deutlich sehen, wie das Endprojekt aussehen sollte. Geplant waren neben dem schon existierenden Swift Chicken Plantation Restaurant ein Markt, ein Wachsfigurenkabinett und im Herzen des New Orleans Square ein verspuktes Haus. Das Wachsfigurenkabinett ist aber das was angesichts des Themas dieses Artikels am wichtigsten ist: Walt stellte Marc Davis (Design von Cruella DeVille) ein um einen kritischen Blick auf das Disneyland zu werfen und um eigene Skizzen für Attraktionen anzufertigen. Eingie Zeichnungen Davis´waren die für die Attraktion Jungle Cruise (Die übrigens auch schon lange im gespräch für eine Verfilmung steht). Noch mehr aber für Rogues Gallery, das Piratenwachsfigurenkabinett zum durchlaufen.


In 1961 kamen Disney und Davis wieder auf die Idee des Pirates Wax Museum zurück. davis, der nun fest bei WED eingestellt war sollte weitere, detaillreichere Zeichnungen anfertigen. Während Fantasyland die kindliche und märchenhafte Seite darstellte sollte der New orleans Square mit dem Haunted Mansion (Mit Eddie Murphy unter dem deutschen Titel Die Geistervilla verfilmt) und dem Wachsfigurenkabinett, das in bester Tradition der legendären Chamber of Horrors (An der meiner Meinung nach nicht viel legendäres dran ist ^^) im Madame Tussaud´s in London stehen sollte, die dunkle Seite von Disney wiederspiegeln. In einem Interview mit Theme Park Adventure erklärte Marc Davis: "Als ich bei WED anfing kam Walt zu mir und sagte: "Marc, du weißt das ich etwas mit Piraten machen möchte. Sowas wie pirates of the caribbean" (Anmerkung des Autors: Mit Absicht nicht übersetzt) und in diesem Moment hatte die Attraktion ihren Namen."

Zeichnung der Lauf-Attraktion von Marc Davis

Im Laufe der Produktion kamen immer neue Ideen dazu: Erst sollte man nur durch verschiedene Räume laufen, in denen man den berühmtesten Piraten als Wachs-Version begegnete, dann kamen weitere Schauplätze dazu: Eine alte Taverne, ein gepflasterter Marktplatz einer Stadt, ein brennender Hafen, gruselige Grotten, ein SChatzjagd am Strand und eine große Piratengalleone. Schnell wurde aber auch klar, dass eine "Walk-Trough"-Attraktion viel zu wenig Besucher auf einmal beherbergen konnte und so wurde diskuttiert ob Pirates of the Caribbean nun eine reine Lauf- oder Fahrtattraktion werden sollte. Als 1963 die allerersten Audioanimatronics (Sich bewegende, lebensgroße Figuren wie man sie heute aus beinahe jedme Freiteitpark kennt) in Disneys Enchanted Tiki Room präsentiert wurden und später ein vollautomatischer Abraham Lincoln entwickelt wurde, war den Imagineers klar, dass auch Pirates of the Caribbean einen Audioanminatronic haben sollte, der die Gäste durch die Tour führt und über die Geschichte der Piraterie aufklärt. Mit verschiednen Licht und Spezialeffekten wollte man dem herkömmlichen Wachsfigurenkabinett den "Disney-Unterschied" geben. Nun stand die Frage offen, wie man die notorischen Bösen in einen freundlichen Disney-Zusammenhang bringen sollte. Erstmal gar nicht, denn bei der Recherche stießen die Imagineers auf ein Problem: Man wollte die absolut korrekte geschichte der Piraten erzählen, aber so viel gab es da gar nicht: Das Thema war relativ unspektakulär und hatte kaum spannedes, wie Schwertkämpfe zu bieten. Deshalb gab man die Idee von einem "True Life-Adventure" auf und begab sich eher in die Richtung von Die Schatzinsel.

Doch Disney wusste innerlich, dass eine Attraktion zum durchlaufen nicht das richtige ist. 1963 war zwar der Platz für Pirates of the Caribbean da, doch mehr als ein paar Stahlträger standen noch nicht. Der New Orleans Square war zwar fertig, doch seine zwei Hauptattraktion waren es nicht. Dann, ein Jahr später, kam eine der größten Herausforderungen Disneys: Die Imagineers sollten eine Attraktion für die New York World Fair entwickeln. Dafür mussten neue Technologien entwickelt werden, von denen man wusste, dass auch Pirates of the Caribbean davon profitieren konnte: Von der ursprüglichen Idee des Wachmuseums war man nun abgekommen: Man plante nichts geringeres als ein Wunder des Imagineerings und eine der großartigsten Themenparkattraktionen aller Zeiten. Für die New York World Fair baute man nun 4 Attraktionen, darunter It´s a small World, dass heute in jedem Disneyland anzutreffen ist.

Die Weltaustellung sorgte für eine lange Unterbrechung bei den karibischen Piraten. Nachdem die Weltaustellung aber lief, kehrten Disney und seine Imaginnere wieder nach kalifornien zurück. Mit ihren nun neu erworbenen Wissen und der nun freien Zeit sollten The Haunted Mansion und Pirates of the Caribbean endlich fertiggestellt werden. Die Imagineere entwickelten nun ein Boot-System um ganz von der Lauf-Attraktion wegzukommen und die Gäste durch das Geschehen fahren zu lassen. 1963 stimte auch walt zu ein ähnlcihes System wie bei It´s a small World, mit echtem Wasser zu benutzen. Walt arbeitete nun eine Idee für eine Fahrt aus: Erst sollte man mit einem Boot einen Wasserfahl runterfahren und dann durch mehrere Tunnel, immer unter dem anderen. Außen sollte ein großes gebäude aufgebaut werden. Alles wurde genaustens durchstrukturiert.

Miniaturmodell des Marktplatzes

Von nun an ging alles ganz schnell: Audioanimatronics wurden entworfen, Techniken entwickelt. Konzeptzeichnunegn für die SChauplätze wurden angefertigt nun auf eine Fahrt spezialisiert. X. Atencio, eine Imagineer-Legende, kam dazu um die Dialogie sowie die Songtexte zu schreiben: darunter der weltbekannte Song "Yo-Ho - A pirates life for me!". George Bruns (Das Dschungelbuch) wurde engagiert um die Musik zu komponieren, die heute einmal gehört, für immer im Gedächtnis bleibt. Modelle der Schauplätze wurden gebaut... Alles war eine sehr aufwendige Angelegenheit: Kostüme mussten gemacht werden, Texte aufgenommen, Sets gebaut und später dann alles zusammengefügt. Nun konnte auch endlich der New Orleans Square in all seiner Pracht eröffnet werden.

Im Jahre 1966 traf die Crew ein herber Schlag, denn sie verloren ihren Captain. Am 15. Dezember 1966 starb Walt Disney an Lungenkrebs. "Als Walt starb, kam es uns allen so vor als würden wir an fahrt verlieren" so Imagineer Blaine Gibbson.
In den Monaten nach Disneys Tod fingen alle an wieder an Pirates of the Caribbean zu arbeiten, nach so viel Produktion sollte Walt Disneys letzte Attraktion auch fertig gestellt werden.

Piartes of the Caribbean eröffnete letztendlich am 18. März 1967 und einem Presse-Event am 19. April 1967. An die anfängliche Rogues Gallery-Idee erinnerte nun gar nichts mehr. Nun dauerte es knapp 40 Jahre bis auch Hollywood Interesse an dieser geschichtsträchtigen Attraktion zeigte. Währenddessen eröffneten auch alle anderen Disney-Parks rund um den Globus diese Attraktion.

Nächste Woche:
Der Film, der Erfolg, und wieder zurück Vom New Orleans Square nach Hollywood" Teil 2
Pünktlich am Sonntag den 29. März 2009

Und nicht vergessen: Fluch der Karibik, heute um 20.15 Uhr auf ProSieben

Quellen:[Alle Fotographien und Informationen aus Pirates of the Caribbean - From the Magic Kingdom to the Movies
von Jason Surrell]

Keine Kommentare: