Der Film: Pinocchio ist der zweite Zeichentrickfilm aus Disneys Schmiede nach ihrem Erstlingswerk Schneewittchen und die sieben Zwerge, der 1940 in die Kinos kam (In Deutschland übrigens unter dem Titel Pinocchio, das hölzerne Bengele). Pinocchio basiert eher entfernt auf den Erzählungen des Italieners Carlos Collodi, dessen Epiosdengeschichten Die wundersamen Abenteuer von Pinocchio, schon mehrere male verfilmt wurden. Daran liegt es auch, dass der Film Pinocchio oft sehr episodenhaft wirkt und manche Szenen (Wie zum Beispiel die Szene auf Pleasure Island, die keine Auswirkungen auf den Rest des Films hat). Pinocchio wurden übrigens vom American Film Institute in die Liste der 100 beeindruckensten Filme gewählt.
Wie jeder wissen müsste geht es im Film um den Holzschnitzer Gepetto, der sich nichts mehr als einen Sohn. Deswegen baut er die Marionette Pinocchio, die in einer Nacht von der blauen Fee lebendig gemacht wird. Trotz der Warnungen seines Gewissens, der Grille Jiminy, lässt sich Pinocchio vom Leben eines Künstlerdaseins verführen und erlebt von nun an Abenteuer, die seinen Mut, seine Treue und seine Aufrrichtigkeit fordern. das muss er lernen um ein richtiger Junge zu werden.
Zeichnerisch ist Pinocchio jedem zweifel überhaben: Tolle Animationen (was sich schon in der viel besprochenen Szene zeigt, in der Gepetto mit der Pinocchio-Marionette spielt und die Bewegung beider Figuren perfekt aufeinander abgestimmt wurden), Charakterzeichnungen und Sets. Die Musik und die Songs haben übertrieben großes Ohrwurmpotential: Der legendäre Song When You Wish Upon A Star (Deutsch: Wenn ein Stern in finst´rer Nacht), die Disneyhymne, stammt ja auch aus Pinocchio. Auch Mich halten keine Fäden fest ist ein wunderbarer Song. Schön ist auch das hier die Musik (und vor allem die Lieder) nie zu aufdringlich sind, und auch nie nerven. Mehr als gelungen ist außerdem die Restauration von Bild und Ton. Das Bild starhlt, hat frische Farben, die aber nie deplatziert wirken und auch der Ton kann sich hören lassen. In dieser Sparte ist Disney eine Meisterleistung gelungen.
Fazit: Eine der schönsten und besten Disney-Meisterwerke mit tollen Animationen, einem wunderbaren Stil, toller Musik und einer wichtigen Botschaft für Kinder. Nur ein paar Logiklöcher stören.
9/10
Die Extras: Im Gegensatz zu den meist enttäuschenden Extras in der normalen Special-Edition-Reihe trumpfen die Neuveröffentlichungen in der Platinum Edition immer mit liebevoll zusammengestelltem und umfangreichem Bonustamterial auf, auch bei Pinocchio:
Disc 1:
Musik und Mehr:
- Musikvideo: When You Wish Upon A Star: Meine Empfehlung: Bloß nicht anschauen. Der tolle Song als schmalzige Disney-Channel-Teenie-Version ist Gotteslästerung, Disney würde sich im Grab drehen.
- Liederauswahl: Die fünf Songs aus dem Film mit passendem Filmauschnitt und wählbaren Untertiteln zum mitsingen, nicht spektakulär aber nett.
- Audiokommentar mit Leonard Maltin, Eric Goldberg und J.B. Kaufman: Noch nicht gesehen.
- Veröffentlichung von Schneewittchen und die sieben Zwerge in der Platinum Edition-Reihe
- Beverly Hills Chiuhauha (Grausig)
- Space Buddies (Beinahe noch grausiger)
- Tinkerbell - Die Jagd nach dem verlorenen Schatz (Ganz OK)
- Disney - Pixars Oben (Leider nur der alte Teaser, aber immernoch gut)
- Meine Freunde Tigger und Puuh - Singen und Tanzen im Hundertmorgenwald (Ich liebe das Buch, ich mochte die Zeichentrickserie, aber das hier ist ganz, ganz schlimm :( )
- Disneys kleine Einsteins
- Disneyland Resort Paris - Mickeys magisches Fest
Backstage Disney:
- Auf der Leinwand zum Leben erweckt: Das Making-of von Pinocchio: Das gut einstündige Making-Of von Pinocchio ist ein Musterbeispiel für Making-Ofs: Hier sprechen Film-und Disneyhistoriker, unter anderem Leonard Maltin, Animatoren wie Eric Goldberg und verstorbene Zeichner über den Film, seine Botschaft, seine Geschichte und, und, und. Hier gibt es außerdem seltenes Archivmaterial, und Konzeptzeichnungen, die sonst fast nie, oder gar nicht gezeigt wurden, inklusive Konzeptzeichung- und Filmvergleich. Man geht auf die beinahe Hitchcock-artige Inszenierung ein, seine Charaktere, die Story und die Animationen, wobei Vergleiche zu alten Disneycartoons gezogen werden. Außerdem gibt es immer wieder einige nette Anekdoten, die man selbst als Disneyfand zum ersten mal hört: Oder wer wusste, dass der, der Bugs Bunny gesprochen hatte (Mann der 1000 Stimmen genannt) eigentlich die Figur Gideon sprechen sollte und sie dann eingesprochen hat) Danach entscheid man das Gideon doch eine stumme Figur bleiben sollte. Oder das Pinocchio der erste Zeichentrickfilm war für den man einen prominenten Sprecher buchte? Spezielle Animationstechniken, wie die Darstellung von Wasser werden auch ausführlich erklärt. Doch wer denkt, dass man in dieser Stunde nur über Pinocchio informiert wird der irrt: Gleichzeitig gibt es noch einen Rundumschlag der Disney-Geschichte der 30er Jahre, zum Beispiel über das Rotoskopie-Verfahren, bei dem selbstaufgenommene Bilde rgenommen werden und die dann abgepaust werden um eine realistische Bildfolge zu kreiren. Darüber hinaus wird noch auf Pinocchios Musik eingegangen und wie diese den Film trägt. Das Making-Of ist eines der interessantesten, besten und tiefgründigsten Making-Ofs überhaupt.
- Zusätzliche Szenen: Wie der Name schon sagt gibt es hier 3 zusätzliche Szenen mit einer ca. einminütigen Einführung. Mit dabei sind zum Beispiel ein alternatives Ende und eine neue Szene im Walbauch.
- Die Sweatbox: Dieses Special hat eigentlich recht wenig mit Pinocchio zu tun. Hierbei geht es um eine filmhistorisch wichtige Erfindung von walt Disney höchstpersönlich. In der Sweatbox (Deutsch Schwitzbox, wurde so genannt, da es ein kleiner, stickiger Raum ohne Klimaanlage war) wurden erste Zeichnungen mit Musik zusammengeschnitten um so einen ersten Eindruck vom Erzählfluss des Films zu haben. Das schöne hieran ist, dass man auch sagt, dass Disney ein Perfektionist war und gegenüber Mitarbeitern auch sehr brutale Aussagen macht und diese mit seinen Worten zusammenstauchte. Ein wirklich interessantes Special, das wieder Expertenmeinungen und auch neu aufgenommene Filmszenen (Auf alt getrimmt) beinhaltet.
- Gepetto - Damals und Heute: Ein Special über Spielzeugmacher: Auf der einen Seite werden Spielzeugmacher porträtiert, die ganz klassisches aus Holz, oder Marionetten herstellen. Zum anderen hochtechnologische. Aber es wäre nicht Disney, wenn sie nicht selbst etwas Werbung machen würden: Denn ein Mitarbeiter von Disneys Spielzeugtechnologie ist auch dabei und der stellt das genialste Spielzeug aller zeiten vor: Den "Ultimate-WALL•E" . Ein WALL•E in Lebensgröße, der eigentlich alles machen kann was der im Film auch macht: Alle Bewegungen wurden hunterprozentig genau an den kleinen Roboter aus dem Film angepasst. Super. Zum Abschluss dürfen dann noch alle sagen was sie mit Gepetto gemeinsam haben. Interessantes, kurzweiliges Special.
- Reale Vorbilder: Neben dem Making-of und dem Sweatbox-Extra wieder ein wahrer Leckerbissen für Disneyfans: Hier wird ein kleiner Film gezeigt, der bei den Dreharbeiten von Pinocchio gemacht wurde. Um eine Vorstellung von den bewegungen der Figuren zu bekommen, drehte Disney nämlich kleine Filme mit Menschen, die hundertprozentig genau eine Szene aus dem Film wiederspiegeln. Diese Live-Action-Filme wurden gedreht um die Animationen letztendlich zu verfeinern und zu definieren und dienten Anfängern als Lehrmaterial. Diese ca. 10 minütige Szene ist hier originalgetreu drauf (Also in schwarz/weiß und ohne Ton) wird aber von einem neu aufgenommenen Sprecher begleitet, der das Verfahren erklärt. Wirklich wieder sehr interessant und gut gemacht. Man sieht hier auch das hinter dieser Art von Film mehr dahintersteckt als "nur zeichnen"
- Pinocchio Kunstgalerie: Wie der Name schon sagt kann man sich hier mehrere Galerien voll mit seltenen, zeichnungen, Bilder und so weiter anschauen, darunter Fallen: Entwicklung des Designs: sher viele Concept-Arts von Sets und Requisiten, die mich ganz schön neidisch machen (135 Bilder); Design von Gustaf Tenggren: Richtige Gemälde, wie in der Endfassung des Films (10 Bilder); Figurendesign: Alle Stadien der wichtigen Hauptfiguren Pinocchio, Gepetto und Jiminy sowie der Nebenfiguren (63 Bilder); Modelle: Fotografien und Videos von richtig hergetsellten Modellen aus Holz aller Figuren (63 Bilder); Hintergründe: Wieder zeichnungen und wahre Gemälde der Hintergründe im Film (45 Bilder); Storyboards: Wie der name schon sagt, Storyboards des Films (144 Bilder); Bilder der Produktion: Hinter den Kulissen-Fotographien der Regisseure, Disney, Animatoren, Sprecher, Modelle (94 Bilder) und Bilder der Filmaufnahmen (Wie eben beom vorhergegangenen Extra) (27 Bilder)
- Publicity: Hinter diesem Titel verstecken sich drei Trailer für den Film: Einmal der Original-Trailer aus dem Jahre 1940, der zeigt wie unspektakulär Filmtrailer damals noch waren. Außerdem die Trailer der Wiederaufführungen aus den Jahren 1984 und 1992.
- Zusätzlicher Song: Der ehrenwerte John: Ein neuer, netter, Song auf Englisch, der nicht im Film verwendet wurde.
10/10
Die Verpackung: Wie in jeder normalen Veröffentlichung wurde auch die Pinocchio Platinum Edition in einer normalen Amaray im Schuber veröfentlicht. Dazu gibts eigentlich wenig zu berichten: Das Covermotiv ist wunderschön und klasse designet. Außerdem gibt es wenn man den SChuber ins Licht hebt wird ein wundervoller Schimmer (ich habe keine Ahnung wie ich das sonst nenen soll) freigelegt (Siehe Foto). Mit dabei ist außerdem ein kleines Heft in dem die anderen Filme der Platinum-Reihe vorgestellt werden - sehr gut. SChade ist, dass diese DVD nicht, wie auch Das Dschungelbuch, 101 Dalmatiner oder zuletzt Dornröschen, in einer Buch-Edition veröffentlicht wurde. Bleibt zu hoffen, dass Disney das wieder bei Schneewittchen macht.
Weitere DVD-Reviews:
1 Kommentar:
pinocchio wird 2009 bestimmt nich 70 ...
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