Sonntag, 29. März 2009

Pirates of the Caribbean - Vom New Orleans Square nach Hollywood Teil 2

We´re rascals and scoundrels, we´re villians and knaves.
Drink up me ´earties, yo ho!
We´re devils and black sheeps
and really bad eggs.
Drink up me ´earties, yo ho!

Yo ho, yo ho, a pirates life for me!


Vor einer Woche gab es den ersten Teil des Specials Pirates of the Caribbean - Vom New Orleans Square nach Hollywood (Hier nachzulesen). Und wie versprochen folgt nun der zweite, und letzte Teil, also viel Spaß beim Lesen:

Der Film, der Erfolg und wieder zurück - Vom New Orleans Sqaure nach Hollywood Teil 2


Im Jahre 1997 testete Disney zum ersten Mal wie eine Attraktionenverfilmung bei dem Publikum ankommen würde. Das aber nicht in Form eines Kinofilms, sondern in Form einer TV-Produktion:Verfilmt wurde die damals noch recht junge Attraktion The Twilight Zone: Tower of Terror aus den Disney MGM Studios (Heute: Disney Hollywood Studios). Sowohl in den USA als auch bei uns stieß der Film, unter dem deutschen Titel Im Jenseits sind noch Zimmer frei, auf Anklang und 2000 versuchte sich Disney an einer weiteren Attraktionenverfilmung. Mission to Mars von Brian DePalma (Mission: Impossible) war aber ein Flop, konnte seine Produktionskosten von 90. Millionen Dollar nicht einspielen. Doch schon früher kam man auf die Idee einen zünftigen Piratenfilm zu drehen. 1992 standen den Drehbuchautoren Ted Elliot und Terry Rossio alle Türen bei Disney offen: Mit Aladdin, und eben auch wegen dessen Drehbuch, landete Walt Disney Pictures einen gewaltigen Hit, der endlich wieder an den Erfolg von Arielle - Die kleine Merjungfrau von 1989 anknüpfen konnte. Elliot und Rossio konnten schreiben was sie wollten... Doch beide hatten gank genaue Vorstellungen was sie realisieren wollten: Einen Piratenfilm in bester Manier von Captain Blood (Unter Piratenflagge) oder Der rote Korsar. "Ich liebe Swashbuckler" sagte Ted Elliot "aber keiner wollte solche Filme mehr machen. Wir glaubten aber nicht, dass das Piraten-Genre tot war, es brauchte nur etwas neues und modernes. Wir erkannten, dass man etwas übernatürliches brauchte, was das Publikum mit Piraten in Verbindung bringt - man sollte also nicht darüber reden, dass es einen verfluchten Schatz gibt, es sollte einen richtigen, verfluchten Schatz geben und so auch eine Menge an Spezialeffekte."

"Wenn man sagt man wolle einen 150 Millionen Dollar Western machen, dann sagt man am besten das man die Rechte an The Lone Ranger hat" so Terry Rossio "Also hat man bei einem Piratenfilm Blackbeard oder Die Schatzinsel. Doch wir hatten Pirates of the Caribbean - und da wissen die Leute was das ist!" Hier brauchte man außerdem kein neues übernatürliches Element mit einbringen: "Es gibt einen Fluch, sich bewegende Skelette und wir dachten: Oh mein Gott es ist Jaso und die Argonauten, mit Piraten es ist alles was man haben möchte" so Elliot. Den Leuten bei Disney gefiel die Idee eines Piratenfilms, vor allem, da es auf einer der berühmtesten Attraktionen des Disneylands basierte. Doch da Piratenfilme in en 90ern kolossal flopten und auch Mission to Mars alles andere als ein finanzieller Erfolg war musste Disney das Projekt auf Eis legen. In der Zwischenzeit probierte es Disney mit einer weiteren Disneyland-Verfilmung: The Country Bears mit lebensgroßen Bärenpuppen. Der Film war ein mittelmäßiger Erfolg.

10 Jahre nachdem man die Idee für eine Verfilmung von Pirates of the Caribbean hatte nahm die Idee endlich wieder Gestalt an: Denn 2002 sollte endlich die Produktion des Films starten. Beinahe 40 Jahre nachdem die Attraktion im Disneyland eröffnete.


Schon früh wurde klar, dass für dieses Projekt ein guter Produzent gefunden werden musste: Und das wurde er mit der Wahl von Jerry Bruckheimer, selber großer Piratenfan und für ein paar der größten Erfolge Disneys verantwortlich. Disney erhoffte sich, dass Bruckheimer aus der Idee von Pirates of the Caribbean einen großen Blockbuster machen könnte. Also schickten sie ihm das erste Skript von Jay Wolpert: Doch das gefiel ihm gar nicht: Es war zu harmlos, hatte kaum Action und sei zu eindeutig auf eine PG-Freigabe ausgelegt was dem Film viel Potential raubte. Also schickte es Bruckheimer an Ted Elliot und Terry Rossio weiter, die die Story überarbeiten sollte, da sie ja schon seit Jahren einen Piratenfilm schreiben wollten. Elliot und Rossio waren dafür bekannt Filme zu schreiben, die sowohl das erwachsene, als auch das jugendliche Publikum ansprachen und das war für diesen Film von größter Wichtigkeit.

Bruckheimer, fasste nun die Initiative und heuerte den Regisseuren Gore Verbinski (Mäusejagd, The Ring) an, der selber bekenennder Piratenfilmfan ist. Beide wollten schon länger zusammen arbeiten, doch kein Projekt kam in Frage - bis jetzt. Desweiteren wurde der geplante Komponist Alan Silvestri (Zurück in die Zukunft, Forrest Gump) vom Projekt abgezogen, da man einen Hans Zimmer-typischen Score haben wollte, da Zimmer selbst aber keine Zeit hatte setzte man den Zimmer-Zögling Klaus Badelt ein.

Während Ted Elliot und Terry Rossio das Drehbuch fertig schrieben suchte man einen geeigneten Darsteller für Captain Jack Sparrow: "Als wir das Skript lasen" so Jerry Bruckheimer "dachten wir vorsichtig über das Casting von Jack Sparrow nach. Da es die Verfilmung einer Disneyland-Attraktion ist gibt es das Potential Jugendliche zu verscheuchen, da diese denken es sei ein Kinderfilm. Also brauchten wir einen passenden Darsteller, der gleichzeitig auch zeigte wie der Film sein würde. Der perfekteSchauspieler an den ich dachte war Johnny Depp. Johnny ist jemand der nicht den typischen Mainstream-Pfad entlang geht. Er nimmt sich den projekten an, die ihn interessieren." Depp war erst skeptisch gegenüber dem Projekt lies sich dann aber doch engagieren, da er auch ein riesiger Fan der Attraktion ist.

Im Laufe der Zeit kamen noch Schauspieler Orlando Bloom, Kameramann Dariusz Wolski und Fecht-Koordiantor Robert Anderson, der beriets mit Hollywoodlegende Errol Flynn zusammenarbeitete, dazu. Sechs Wochen vor dem produktionsbeginn bekam Disney angesichts des Budgets kalte Füße und wollte das Projekt abblasen, obwohl der Cast komplett war und die Crew den Dreh schon vorbereitete. In einem zweistündigen Gespräch mit den Disneybossen handelte Bruckheimer nun ein Produktionserlaubnis und eine Budgeterhöhung aus.

Erstes Teaser-Poster, das vom Motiv und der Schrift stark an die Attraktion erinnert.


Kurz darauf begann auch der Dreh: "Der Film heißt Pirates of the Caribbean, das kann man nicht in Long Beach drehen, den muss man in der Karibik drehen" so Bruckheimer. Da viele potentielle Drehorte zu stark besiedelt oder zu stark vom Tourismus geprägt waren musste man lange nach einem geiegneten Drehort umschauen, neben den walt Disney Studios, in denen zum Beispiel die Höhlenszenen gedreht wurden, oder einem geschlossenen Freizeitparkgelände, wo man die Szenen des Forts von Port Royal drehte musste ein passender karibischer Drehort her: Und den Fand man in Form der Insel St. Vincent: Hier wurden neue Landungsstege und gebäude gebaut um Port Royal leben einzuhauchen. Zudem mussten natürlich, wie sollte es bei einem Piratenfilm anders sein, SChiffe gefundne werden. Da es heutzutage kaum noch Schiffe gibt, die wie aus dem 18. jahrhundert aussehen fürchtete die Crew selber welche bauen zu müssen. Die Crew bekam aber das Angebot die wertvolle Reproduktion des Schiffes Lady Washington für den Dreh benutzen zu dürfen. Die Lady Washington war aber das einzige Funktionstühchtige Seegelschiff, beim Rest wurden nur Setteile gebaut, da es sonst zu teuer werden würde.

Wer das alles noch ausführlicher haben möchte darf gerne den Duckipedia-Artikel lesen.

Der Erfolg des Films war groß: Kritiker lobten den Film, das Publikum war begeistert. Fluch der Karibik mutierte zum gigantischen Pop-Kultur-Phänomen, das lange noch nicht abgenommen hat. Auch der Soundtrack wurde populär und ist beinahe überall zu hören. Fluch der Karibik war insgesamt für 5 Oscars inklusive Bester Hauptdarsteller nominiert, gewann aber keinen einzigen. Schnell wurde klar, dass man eine Fortsetzung brauchte und so wurde dem Titel Pirates of the Caribbean noch The Curse of the Black Pearl angehängt was ihn Sequelfreudiger machte. Und gar nicht viel später kam auch ein weiterer Film in Planung: Pirates of the Caribbean - Dead Man´s Chest. Diese hatte enorme Startschwierigkeiten: Nebendarsteller wurden nicht gefunden, das Budget explodierte anhand der Sets und der Spezialeffekte, das Drehbuch kam kaum voran, und, und, und. Um Kosten einzusparen wurden der zweite und der dritte Teil, der 2007 ins Kino kam Back-to-Back, also zeitgleich gedreht. Mit Pirates of the Caribbean - Dead Mans Chest landete die Crew einen noch größeren Erfolg: Kritiker waren zwar weniger begeistert, dafür aber das Publikum, das dafür sorgte das der zweite Teil der Piraten-Trilogie mehr als eine Milliarde Dollar eisnpielte und dem Film den dritten Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten sicherte

Captain Jack - Ein legendärer Charakter

Noch viel mehr zur Produktion und allem möglichen zu Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 gibt es auf Duckipedia.

Trivia:

  • Fluch der Karibik ist der erste und zusammen mit den Fortsetzungen, einzigste Disney-Film, der in den USA eine PG-13-Freigabe bekam
  • Das Lied Yo-ho - A pirates life for me, das für die Attraktion geschrieben wurde wird im Film drei mal gesungen
  • Sowohl Johnny Depp, als auch Geoffrey Rush trugen Kontaktlinsen: Rush gelbe um ihn kränker wirken zu lassen, Depp bekam Kontaktlinsen mit "Sonnebrillen-Funktion", damit er nicht blinzeln muss wenn er in die Sonne schaut.
  • Johnny Depp wird in der deutschen Fassung nicht von seinem Stammsprecher David Nathan, sondern von Markus Off gesprochen. Nathan synchronisierte eine komplette Fassung, diese gefiel Disney aber nicht, die etwas anderes wollten.
  • Geplante Schauspiler für die Rolle des Jack Sparrow waren Michael Keaton, Christopher Walken und Jim Carrey.
  • Für die Rolle des Will Turner waren Ewan McGregor, Jude Law und Christian Bale im Gespräch.
  • Der italienische Titel lautet The Curse of the First Moon (Deutsch: Der Fluch des ersten Mondes) ganz ohne Pirates of the Caribbean.
  • Die deutschen Titel sind auch ziemlich verwirrend: Der erste Teil lautet noch Fluch der Karibik, der zweite Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 und Teil 3 Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt
  • Der zweite Teil war der erste Film, der das neue walt Disney-Pictures-Logo präsentierte.
  • Amerikanische Filmkritiker lobten das Make-Up von Bill Nighy, dabei ist sein Charakter Davy Jones komplett am Computer animiert.
  • Der zweite Teil ist in China aufgrund der "Geisterszenen" verboten.
  • Die erste Schnittfassung des zweiten teils soll laut Terry Rossio drei Stunden gedauert haben.

Nicht nur, dass die Filme einige Anspielungen auf die Attraktion beinhalten, nein, auch in der originalen Attraktion im Disneyland kann man jetzt auf Jack Sparrow und Co. treffen: Jack Sparrow und Barbossa wurden als Audioanimatronics gestaltet und in mehreren Szenen verteilt: Barbossa ersetzt einen normalen Captain auf einem Schiff. Jack Sparrow bekam eine iegne Szene am Schluss sowie einen Auftritt in der Marktplatz-Szene spendiert. Swowhl Rush als auch Depp sprachen ihre Sätze selber ein. Außerdem wurde die Schatzhöhle erweitert: Der Schatz ist jetzt erheblich größer, außerdem wurde die Atztekische Schatztruhe aus dem ersten Film eingebaut. Am Anfang der Attraktion wurde außerdem noch Davy Jones eingebaut, dessen Kopf wie durch Geisterhand auf einem Wasserfall erscheint:



Und so schließt sich der Kreis mit einem Piraten-Film, der auf einer klassischen Disneyland-Attraktion basiert, die wiederum durch Piratenfilme inspiriert wurde. Die Filme etablierten das Piraten-Genre wieder. Rund um den Globus gibt es durch die Filme nun auch neue Fans der Attraktion: Gäste erlerben nun eine Attraktion, die Teile aus dem Film enthält, die si erst inspirierte: Und so schließt sich der Kreis: Vom New Orleans Square nach Hollywood ... und wieder zurück.

Und wieder einmal nicht vergessen:
Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2
Heute, 20.13 (Was das mal wieder soll? Keine Ahnung) Uhr auf Pro7

Quellen:
Pirates of the Caribbean - From The Magic Kingdom to the Movies von Jason Surrell
Bring me that Horizon - The Making of Pirates of the Caribbean von Michael Singer
Duckipedia: Fluch der Karibik, Fluch der Karibik 2

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